Die Übung nennt sich Adler. Katja, die das Yoga-Training leitet, erklärt, was dabei zu tun ist und macht es gleichzeitig vor. Ich versuche es nachzumachen und schlängele ein Bein um das andere. Dabei halte ich die Arme über Kreuz vor meiner Brust verschränkt. Die Unterarme und Fingerspitzen zeigen parallel zu meinem Körper vor der Brust nach oben. Dabei konzentriere ich mich darauf, nicht umzufallen und merke, dass mein Gleichgewichtssinn offensichtlich noch ausbaufähig ist.
Zusammen mit etwa 15 weiteren Teilnehmern habe ich meine Yogamatte im Schatten eines großen Baumes ausgebreitet. Es ist etwa halb elf Uhr an einem sonnigen Samstagmorgen. Der Blick ist herrlich – der beste, den ich bisher in meiner Sportwoche gehabt habe. Er geht auf den Kleinhesseloher See im Hintergrund und das Grün der Bäume und Wiesen im Englischen Garten. Bis auf ein paar Flugzeuge, die über uns hinwegfliegen, Blätterrascheln und Vogelgezwitscher herrscht hier Ruhe.
Yoga soll Stress minimieren und die Beweglichkeit fördern
Yoga mache ich heute zum ersten Mal in meinem Leben. Es soll Stress reduzieren, gut für die Gesundheit sowie Beweglichkeit des Körpers und vorteilhaft für die Psyche sein. Viele positive Effekte sind mittlerweile sogar wissenschaftlich nachgewiesen. Im Jahr 2015 veröffentlichten Forscher des Massachusetts General Hospital beispielsweise eine groß angelegte Studie, in der sie um die 4000 Probanden von 2006 bis 2014 begleiteten, die regelmäßig Entspannungsübungen wie Yoga oder Meditation besuchten. Sie verglich dieser Gruppe mit einer Vergleichsgruppe, die nicht an derartigen Trainings teilnahmen, und fanden heraus, dass die Häufigkeit der Arztbesuche der Gruppe mit regelmäßigen Entspannungsübungen gegenüber der Kontrollgruppe um 43 Prozent sank. Andere Studien belegen, dass Yoga gegen Rückenschmerzen helfen oder Arthritissymptome lindern soll.
Grund genug, sich mal ein eigenes Bild von der aus Nordindien stammenden Lehre zu machen. In München gibt es verschiedenen Yoga-Outdoor-Angebote. Ich habe mich für den Kurs von Katja entschieden, weil er an einem Ort stattfindet, wo ich in meiner Fitnesswoche noch gar nicht war und in meiner Freizeit besonders gerne bin: dem Englischen Garten. Zudem findet das Training auf Spendenbasis statt und passt daher in mein Konzept des Outdoor-Sports unter zehn Euro.
Anspruchsvolle Übungen wechseln sich mit meditativen Entspannungsübungen ab
„Jeder kann hier mitmachen, egal, ob Anfänger oder Fortgeschrittene“, erklärt Katja, die das Outdoor-Training schon seit zwei Jahren anbietet und ausgebildete Yogalehrerin ist. Was Sie daran mag? „Mitten in der Natur der schönen Stadt zu üben.“
Mehr als eine Stunde ist das Training lang. Anstrengende und anspruchsvolle Übungen wechseln sich mit meditativen Entspannungsübungen ab. Nach und nach merke ich mir Namen für die Übungen, die Katja immer wieder nennt: Der nach unten schauende Hund, die Babycobra, das Kind. Sie macht die Übungen vor und erklärt dabei. Manchmal geht sie auch rund und korrigiert die Haltungen.
Nicht nur mein Gleichgewichtssinn ist noch ausbaufähig. Auch bezüglich meiner Beweglichkeit scheint noch Luft nach oben zu sein. Am Schwersten fällt mir aber die Atmung, die beim Yoga eine wichtige Rolle spielt. Langsam sollten wir während der gesamten Übungen durch die Nase atmen, manchmal auch bewusst tief Luft holen. Die bewusste, tiefe Atmung soll zum Beispiel dabei helfen, Stress abzubauen. Letzteres hat trotzdem geklappt.
Am Ende des Trainings merke ich meine Oberarme und Oberschenkel. Ausgepowert fühle ich mich aber nicht, eher entspannt. Mein Fazit: ein gelungener, anstrengender und entspannender Start in einen freien Sommertag.
(Fun-)Fact:
Es gibt zehntausende Yogaübungen. Häufig ist von 84.000 verschiedenen Übungen die Rede. Viele davon haben Tiernamen, weil sie sich an Tierbewegungen orientieren.
Eckdaten:
Ort: Englischer Garten in der Nähe vom Kleinhesseloher See, Biedersteiner Straße/Ecke Mandelstrasse
Zeit: samstags von 10.00-11.15 Uhr, bei gutem Wetter
Kosten: Unterricht findet auf Spendenbasis statt
Mitbringen: eine Sportmatte und Sportkleidung
Mehr Infos findest du hier.
Jetzt habe ich erstmal eine etwas „längere“ Pause. Morgen Abend geht es dann weiter mit dem vorletzten Teil der Outdoor-Sport-Aktion: Zumba im Westpark.
Liebe Lisa, vielen Dank fürs mitmachen 🙂 ich hoffe, Yoga wirkt auch bei dir noch etwas länger nach nach und wir sehen uns bald wieder 🙂 Allerliebst Grüße, Katja
Liebe Katja, danke dir für das tolle Training! Ich komme sicher nochmal wieder 🙂